Der Wolfsspitz

Der Spitz gilt als eine der ältesten, geschichtlich relevanten Hunderassen. Bereits 750 v. Christus war der Spitz bekannt , wie sich aus vorzeitlichen Funden ableiten lässt. Er ist bereits seit Urzeiten ein „Allround-Modell“ – so dass sich die „Aufgaben“ des Spitzes bis zum heutigen Tage nicht wesentlich geändert haben.

Der Wolfsspitz – außerhalb Mitteleuropas auch „Keeshond“ genannt ist die größte Varietät des Spitzes. Die Bezeichnung „Wolf-„ kommt von der „graugewolkten“ Farbe – silbergrau mit schwarzen Spitzen – des Wolfsspitzes, die den Betrachter an das graue Fell eines Wolfes erinnert. Von der Struktur her ist das Fell „harsch“ d.h. fest und somit auch weniger „Feuchtigkeits- bzw. dreckanfällig“. Das Fell zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es auch im nassen Zustand nicht unangenehm riecht und schnell trocknen ist!

Entgegen des optischen Eindrucks, ist das Fell des Wolfsspitzes nicht sehr pflegeintensiv! Im Regelfall – außer im „Fellwechsel“, der bei den Hündinnen hormonell bedingt öfter stattfindet – genügt es, den Wolfsspitz einmal in der Woche gründlich zu bürsten. Die dadurch „herumfliegenden“ Hundehaare lassen sich jedoch mit dem Staubsauger problemlos entfernen.
Vom Wesen ist der Wolfsspitz ein ausgeglichener Familienhund, denn dieser Aufgabe ist er nie beraubt worden. Er war stets Hüter und Bewacher für Haus, Hof, Hab und Gut. Er wurde ebenso zur Bewachung von Schiffen, wie von Fuhrwerken aller Arten eingesetzt und war dabei ein treuer und unbestechlicher Begleiter! Da er auch keine großen Ansprüche an den Speisezettel stellte, war er früher häufig auf Bauernhöfen anzutreffen – was seinem Naturell sehr entgegen kam. Dort konnte er sowohl den Hof bewachen, als auch das Vieh hüten und ebenso auf die Kinder aufpassen. Er war und ist sehr „Ortstreu“, was sich die Jäger lange Zeit zu nutze machten, indem sie Bauern, die in wildreichen Gebieten wohnten und keinen zuverlässigen Hund hatten einen Wolfsspitzwelpen schenkten – womit sie sicherstellten, dass das Wild verschont blieb. Denn der Wolfsspitz besitzt fast gar keinen Jagdtrieb und hat das Bestreben bei seinem Haus und Hof zu bleiben. Doch auch aus einem weiteren Grund war der Wolfsspitz bei den Bauern so beliebt: Er verträgt sich mit allem Getier, das er von klein auf kennt – so konnten sie unbedenklich dem Hund ihr Geflügel samt Jungtieren anvertrauen, denen er nie ein Haar gekrümmt hätte.
Nicht nur die Tierkinder – auch die Kinder der Eigentümerfamilie wurden liebevoll bewacht. Dabei zeigte und zeigt der Wolfsspitz in der Regel Kindern gegenüber eine unendliche Geduld und Toleranz, was ihn zu einem einzigartig gutmütigen Familienhund macht.
Nicht-Familienmitglieder hält der Wolfsspitz in erster Linie durch seine imposante Erscheinung auf Distanz. Er meldet jeden Besuch an ohne ein Dauer- Beller zu sein – unbemerktes Eindringen in Haus, Hof oder Wohnung gibt es beim Wolfsspitz nicht!

Seine Größe – sie liegt laut Standart um die 49cm +/-  6 cm – wirkt auf „unliebsamen Besuch“ ausreichend abschreckend. Dabei ist der Wolfsspitz nicht aggressiv – eher „vornehm- zurückhaltend“ bei Fremden, liebevoll, anhänglich und treu bei seiner Familie bzw. seinem/r Besitzer/in.
Nur sollte man seine Intelligenz nicht unterschätzen! Von je her hat er eigenständig denken und handeln müssen, was zu einer ausgesprochen intelligenten Hunderasse geführt hat. Das stellt er auch gerne bei den zahlreichen Gebieten, in denen er inzwischen zum Einsatz kommt unter Beweis: Wolfsspitze werden als Lawinen-, Such-, Sanitäts-, Blinden-, Schutz- oder Fährtenhunde eingesetzt. Genauso bereitwillig arbeiten sie mit ihren Besitzern auf Agility- Parcouren oder im Hundesport! Nur zur Jagd taugen sie nicht!

Der Wolfsspitz und seine kleineren Verwandten sind und bleiben die „Allrounder“ unter den Hunderassen – nicht umsonst hat er sich darum seine Ursprünglichkeit erhalten! Er ist ein Hund, der keine großen Ansprüche an die Besitzer stellt:

  •     weder ist er ein Hund der  seinen Besitzer ständig unter    „Beschäftigungszwang“ stellt
  •     noch verlangt er ihm täglich kilometerweite Distanzläufe ab.     Er passt sich an!